Prüfung der beiden Gastanks

Hier liegen die beiden Tanks, allerdings im Bild noch mit montierten Armaturen.

Ihr Prüfung lief - zusammen gefasst - wie folgt ab:

Der Prüfer traf pünktlich ein und ließ sich erst einmal die beiden Tanks zeigen. Diese besichtigte er zunächst durch die jeweils zwei Öffnungen, in denen sonst die beiden Ventile sitzen. Beide Tanks waren zwar an den Innenwänden leicht angerostet, aber dies sei wohl ein für diese Tanks dem Alter entsprechender üblicher Zustand, der allerdings hier bei Weitem noch kein kritisches Ausmaß erreicht hat.

Nun wurden die Nummern und Kennungen verglichen. An Hand des Vergleichs der auf den Tanks eingeprägten Nummern ließ sich erkennen, dass es sich bei meinem Tank um einen Tank deutscher Fertigung handelt. Er ist somit gemäß der technischen Regelung 380 ("Treibgastanks") hergestellt worden und war somit zur Prüfung zugelassen. 

Nach dem Befüllen des jeweiligen Tankes wurde eine der beiden Öffnungen mit einem Blindstopfen verschlossen. In das andere Gewinde schraubte der Prüfer den Anschluss eines Schlauches, der den Tank mit der Prüfpumpe verband. Diese Prüfpumpe baut per manueller Betätigung Druck auf, der mittels eines am Gehäuse montierten Manometers gemessen wird.. Sie verfügt über einen Wasser-Vorratsbehälter, aus dem das Wasser zum Aufbau des Druckes und zum Nachpumpen gezogen wird.

Zunächst wurde der Tank mit einem Druck von 20 bar beaufschlagt. Während der Tank diesem Druck ausgesetzt war, begutachtete der Prüfer die Dichtigkeit der Füllstandsanzeige und vor allem den Zustand der Schweißnähte. Durch eine defekte Naht würde nun Wasser austreten. Besonders gefährdet für Bruch sind lt. Aussage des Prüfers die Stellen um die Schweißnähte der Aufnahmen für die Haltelaschen, da hier viele Schweißnähte an einer Stelle zusammenkommen. Aber auch diese Stellen waren bei beiden Tanks ebenso wie sämtliche anderen Nähte einwandfrei.

Als vorerst letzter Prüfpunkt stand nun die Funktionsprüfung des Überdruckventils an. Dieses soll bei einem Überdruck von 28 bar öffnen. Der Druck wurde ganz langsam erhöht, bis aus dem Ventil langsam Wasser austrat. Bei meinem Tank löste das Ventil erst etwas spät, aber immer noch innerhalb der Toleranz aus.

An meinem schwarzen Tank war jedoch noch eine kleine Beule vorhanden. An der Stelle dieser Beule wurde das betroffene Material mittels Ultraschalluntersuchung auf verbleibende Wandstärke geprüft. Da die Wandstärke an ihrer dünnsten gemessenen Stelle jedoch nur maximal um 0,15mm vom übrigen gemittelten gemessenen Maß abwich, war auch der letzte Prüfpunkt bestanden.

Beide Tanks bekamen als Krönung ihre verdienten "14"-Siegel, die sie als bis zum Jahr 2014 benutzbar ausweisen. Das Siegel "TÜ1" steht für den dazugehörigen TÜV-Bezirk.  Und die 14 macht sich doch verdammt schick auf dem Tank, oder? :-)

 

Zusätzlich zur neuen Prägung stellt der TÜV noch Bescheinigungen über die Prüfung aus. Diese werde ich in den kommenden Tagen zusammen mit der Rechnung erhalten. Näheres wird dann auf dieser Seite dargestellt.

 

Als einziges Problem ist noch geblieben, die kleine Restmenge Wasser aus den Tanks zu bekommen. Das sich durch die hier ungünstige Beschaffenheit der Tanköffnungen und des gebogenen Entnahmestutzens nicht alles Wasser ausschütten lässt, muss nun der Rest des Wassers verdunsten. Um ein Verdunsten überhaupt zu ermöglichen, habe ich meinen Tank mit einer Heißluftpistole (auf der kalt-Stufe=50°C) ausgefönt. Allerdings dauert das eine verdammt lange Zeit. Ich habe den Vorgang an mehreren Abenden wiederholt, bis ich endlich alles Wasser entfönt hatte. Vor dem erneuten Befüllen und der Montage der Armaturen werde ich den Tank wohl noch mit einer Prise Propangas versehen, um danach möglichst keine Luft (und damit auch Sauerstoff) mehr im Tankinneren zurück zu lassen.

Nach dem Trocknen müssen die Armaturen wieder verbaut werden. Damit sie perfekt abdichten, darf hier auf keinen Fall an Teflonband gespart werden! Es wird vor dem Einschrauben der Armaturen mehrlagig (drei bis fünf Wicklungen, je nach Zustand der Gewinde) und stramm um deren zuvor peinlich genau gereinigte Gewinde gewickelt. Das ganze so rum, dass sich beim Einschrauben das Ende des Bandes nicht aufrollt, sondern lang zieht, also Drehrichtung der Rechtsgewinde beachten! Bilder werde ich hier noch anhängen, sobald ich die Armaturen wieder montiert habe. Nach dem Einbau und vor einer Wiederverwendung unbedingt die Anschlüsse mit Leck-such-Spray auf Dichtigkeit kontrollieren. Wem kein solches Spray bzw. Flüssigkeit zur Verfügung steht, der kann sich behelfen, indem er eine Mischung auf Wasser mit viel Geschirrspülmittel anrührt. Wird diese Flüssigkeit oder das Leck-such-Spray auf eine Schraubverbindung der unter Druck stehenden Gasanlage aufgetragen, so zeigen sich Undichtigkeiten durch die Bildung kleiner Bläschen. In diesem Falle ist unbedingt eine erneute Montage und Kontrolle durchzuführen. Mit Gas ist halt nicht zu spaßen!

Sobald ich den Tank nachgerüstet habe, werde ich diese Seiten um das Thema Nachrüstung und Eintragung des Tankes in die Papiere der Gasanlage erweitern.

Ich hoffe, mit dieser Darstellung möglichst vielen helfen zu können, die bislang aus Furcht vor der 10-Jahres-Prüfung vor der weiteren Verwendung des Gastanks zurückgeschreckt sind. Sollten in hier noch Fehler, fehlende Hinweise oder Unstimmigkeiten aufgefallen sein, so bitte ich um Information an admobil@web.de. Ich werde mich dann alsbald um eine Ergänzung bemühen. 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und viel Erfolg bei der Rettung heimatloser Gastanks! ;-)

Gruß, Ad Andreas